Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung

Hintergrundwissen

January 4, 2018

In den Medien wird viel über die„psychische Belastung“ bei der Arbeit geschrieben.

Meist denken wir dabei an etwas Negatives und verwenden den Begriff synonym für „psychischer Störung“. Doch psychische Belastung meint etwas anderes. Sie beschreibt alle äußeren Einflüsse, mit denen Menschen bei der Arbeit zu tun haben.

Was genau misst die Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung?

Die Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung misst die äußeren Faktoren und Anforderungen im Arbeitsleben. Und zwar die, die unmittelbaren Einfluss auf unsere Psyche haben. Also auf unser Wahrnehmen, Denken, Fühlen und Handeln.

Psychische Belastung steht für Arbeitsintensität, soziale Unterstützung bei der Arbeit, Führungskräfte oder Kollegen, Merkmale der Arbeitszeit (z. B. Früh- oder Spätschicht) oder Arbeitsunterbrechung.

Psychische Belastung löst immer eine Reaktion aus

Diese Reaktion ist eine Folge der Belastung und wird Beanspruchung genannt. Beanspruchung ist individuell und äußert sich in Motivation, Freude oder Ärger. Verbunden ist sie mit entsprechenden Gedanken wie „Oh klasse, das macht mir Spaß“ oder „Oh nein, warum immer ich?“.

Beanspruchung lässt sich nicht ausschließlich auf die Stärke und Dauer der Belastung zurückführen, sondern hängt ebenso von der körperlichen und seelischen Verfassung eines Menschen ab.

Die zur Verfügung stehenden Ressourcen und Kraftquellen entscheiden mit darüber, wie Menschen die aus der Arbeit resultierende Belastung bewältigen.

Psychische Belastung am Arbeitsplatz hat auch eine positive Wirkung

Können wir unsere Arbeit selbstständig organisieren und stehen uns ausreichend Handlungs- und Entscheidungsspielräume zur Verfügung, macht das Arbeiten Freude und wir sind motiviert und gesund.

Wenn zwischen Belastung und Beanspruchung jedoch ein dauerhaftes Ungleichgewicht besteht, kommt es nicht selten zu Motivationsverlust oder Krankheit.

  • Belastung sind die Tätigkeitsanforderung und entsteht z. B. aus: Arbeitsinhalt, Arbeitsmenge, Führungs- und Kollegenverhalten
  • Beanspruchung ist die Folge beim Menschen: Sie ist positiv durch Motivation, Gesundheit und Leistungsfähigkeit spürbar und negativ durch Motivationsverlust, Erschöpfung oder Krankheit


Dr. Ina Rosemeier

Seit über 17 Jahren befasse ich mit dem, was mich am meisten fasziniert: Bewegung und Gesundheit. Bewegung ist für mich gleichermaßen Motor und Herzensangelegenheit. Ich möchte den Menschen, mit denen ich zusammen arbeite, Impulse geben, sich zu bewegen und ihr Leben aktiv zu gestalten.

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